Was macht ein Automobilkaufmann /eine Automobilkauffrau?
Das Berufsbild Automobilkaufmann/Automobilkauffrau
Viele Menschen sind in ihrem Job richtige Multitalente. Sie übernehmen Tätigkeiten im Büro, managen nebenbei noch das Material und legen, falls nötig, auch bei kleineren technischen Defekten selbst Hand an. Bei Schwierigkeiten mit dem PC oder Drucker werden sie teilweise zum Programmierer. Ein Berufsbild, das schon in seiner Beschaffenheit viele verschiedene Aufgaben in sich vereint, ist der/die Automobilkaufmann/-frau. Was sind typische Automobilkaufmann Aufgaben, wie läuft die Automobilkaufmann Ausbildung ab und welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es? Wo sollten die persönlichen Stärken liegen, um für diesen Beruf gut geeignet zu sein? Auf diese Fragen soll dieser Beitrag näher eingehen.
Was macht man als Automobilkaufmann? Und was macht eine Automobilkauffrau? Diese Fragen sind nicht mit einem Satz zu beantworten. Denn die Aufgabenbereiche und Einsatzgebiete in diesem Beruf sind breit gefächert. Wie der Name an sich es schon verrät, handelt es sich hierbei um einen kaufmännischen Beruf. Das bedeutet, dass man einen nicht zu vernachlässigenden Teil seiner Arbeit im Büro verbringt. Dazu gehört es zum Beispiel, Unterlagen für Kunden zu erstellen und diese anschließend ordentlich im System einzupflegen und einzuordnen. Auch die Buchhaltung kann Teil der täglichen Automobilkaufmann Aufgaben sein, ebenso wie die Durchführung vertrieblicher Maßnahmen.
Die zentralen Automobilkaufmann Aufgaben drehen sich jedoch um das Beraten von Kunden und den Verkauf von Autos. Dazu gehört, den Kunden nach seinen Wünschen und Vorlieben zu fragen, ihm genau zuzuhören und anschließend anhand dieser Angaben ein passendes Angebot zu unterbreiten. Auch hier kommen wichtige Automobilkaufmann Tätigkeiten und Automobilkauffrau Tätigkeiten zum Tragen: Das Erstellen von Kaufverträgen oder Finanzierungsunterlagen ist ebenfalls Teil der Arbeit. Rund um dieses Thema gehören auch die Fahrzeugzulassung und Bestellung von Ersatzteilen in den Zuständigkeitsbereich - die Automobilkaufmann Tätigkeiten und Automobilkauffrau Tätigkeiten umfassen also ein sehr breites Spektrum. Das ist die einfache und ehrliche Antwort auf die Fragen: Was macht man als Automobilkaufmann? Oder was macht eine Automobilkauffrau?
Wie wird man Automobilkaufmann / Automobilkauffrau?
Der klassische Weg in der Automobilbranche läuft (wie in den meisten anderen Berufen auch) über die zweigleisige Ausbildung in Betrieb und Berufsschule. Grob gesagt umfasst die Automobilkaufmann Ausbildung sowohl praktische als auch theoretische Grundlagen, die für die spätere Tätigkeit benötigt werden. Dazu gehören kaufmännische und rechtliche Grundlagen ebenso wie das technische Verständnis zur Funktionsweise und Herstellung eines Autos. Auch die Arbeit mit dem PC und speziellen Datenverarbeitungsprogrammen ist Teil der Ausbildung. Vertriebliche Grundlagen werden ebenfalls vermittelt; je nach Unternehmen kann es auch sein, dass bestimmte Verkaufstrainings und spezielle Schulungen stattfinden, um die Auszubildenden für den späteren Verkauf fit zu machen.
Neben dem klassischen Weg gibt es aber auch die Möglichkeit als Quereinsteiger zum Kaufmann / zur Kauffrau in der Automobilbranche. Dafür stehen Interessenten einige Umschulungsangebote zur Verfügung, zwischen denen sie wählen können. Darüber hinaus schreiben einige Betriebe zu besetzende Stellen direkt für Quereinsteiger aus. Somit kümmert sich dann das Unternehmen darum, den neuen Mitarbeitern die wichtigsten Grundlagen zu vermitteln. Natürlich wird die Umschulung leichter fallen, wenn man vorher schon einen kaufmännischen Beruf erlernt hat. Doch das ist keine Pflicht. Denn das Wichtigste für den Erfolg ist das persönliche Interesse und der Wille, etwas Neues auszuprobieren und die Automobilkaufmann Tätigkeiten oder Automobilkauffrau Tätigkeiten zu erlernen.
Wie läuft die Ausbildung zum Automobilkaufmann / zur Automobilkauffrau ab?
Zunächst einmal gibt es ganz unterschiedliche Betriebe, die eine Ausbildung in diesem Bereich anbieten. Vielleicht denkt man beim Berufsbild Automobilkaufmann zunächst ausschließlich an verschiedene Autohäuser, doch auch Autovermietungen, Automobilhersteller oder Importfirmen für Automobile stellen gerne neue Auszubildende Automobilkaufleute ein. Die abgeschlossene Ausbildung ist in jedem Betrieb gleichwertig; allerdings unterscheiden sich die Einsatzgebiete im Anschluss voneinander. Wie bereits erwähnt, findet die Ausbildung wie in den allermeisten Ausbildungsberufen in Deutschland im dualen System statt. Das bedeutet, ein Teil der Ausbildung erfolgt im Betrieb vor Ort und der theoretische Teil wird in der Berufsschule behandelt.
Zu Beginn der Ausbildung geht es um die Grundlagen im Verkauf und im Marketing. Auch gesetzliche Grundlagen, etwa für den Kaufvertrag, aber auch für Kreditverträge werden eingehend behandelt. Im praktischen Teil geht es unter anderen um die Herstellung von Autos und Ersatzteile. Etwa zur Mitte der 3-jährigen Ausbildung steht die Zwischenprüfung an. Erst nach erfolgreichem Bestehen dieses Tests kann die Ausbildung fortgesetzt werden. Am Ende der Ausbildung steht dann die große Abschlussprüfung, die in einen schriftlichen und einen mündlichen Teil aufgegliedert ist. Ist diese bestanden, hat der Auszubildende seine Lehrzeit abgeschlossen und darf sich Automobilkaufmann oder Automobilkauffrau nennen.
Welche persönlichen Fähigkeiten und Stärken sollte ein Automobilkaufmann / eine Automobilkauffrau mitbringen?
Grundsätzlich kann natürlich jeder, der ausreichendes Interesse mitbringt, sich für einen Beruf qualifizieren. Es gibt jedoch einige Eigenschaften und Stärken, die einem die Ausbildung erleichtern. Und wenn wir ehrlich sind: Treffen viele der genannten Eigenschaften nicht auf jemand persönlich zu, wird einem die Ausbildung und auch die spätere Tätigkeit wahrscheinlich keinen Spaß machen. So sind ein gesundes Maß an Flexibilität und Selbstständigkeit hilfreich für die verschiedenen Automobilkaufmann Aufgaben. Denn oft geht es darum, auf veränderte Situationen spontan reagieren zu können. Ab und zu muss man auch etwas »improvisieren», weil nicht immer alles nach Plan läuft.
Gute Umgangsformen und ein gepflegtes Äußeres sollte auf jeden Fall vorhanden sein - schließlich hat man es in diesem Beruf direkt mit verschiedenen Kunden zu tun. Da macht ein schlechtes Erscheinungsbild keinen guten Eindruck und das wird sich nicht zuletzt auch in den Verkaufszahlen deutlich bemerkbar machen. Ebenso sollte man Freude an der Kommunikation und auch ein gewisses Verkaufstalent besitzen, denn durch Schweigen wird kein Auto verkauft. Nicht zuletzt sind auch gute Mathematik- und Deutschkenntnisse von Vorteil, denn das Erstellen von Verträgen und die Berechnung von Preisen erfordert in diesen Bereichen ein gewisses Geschick.
Gibt es fachliche Voraussetzungen für die Tätigkeit als Automobilkaufmann / Automobilkauffrau?
Neben den persönlichen Voraussetzungen sollte ein Interessent auch einige fachliche Grundlagen für die Tätigkeit als Automobilkaufmann mitbringen. Viele Betriebe verlangen so etwa für die Ausbildung mindestens einen Schulabschluss der Mittleren Reife. Ebenso werden gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift sowie ein sicheres und überzeugendes Auftreten vorausgesetzt. Das ist auch kein Wunder: Schließlich muss ein Bewerber ja mit Kunden in Kontakt treten, mit ihnen verhandeln und Verträge erstellen. Daher sind gute Noten in den wichtigen Fächern Mathematik und Deutsch auf jeden Fall ein gutes Argument in der Bewerbung.
Darüber hinaus ist es nicht verkehrt, wenn ein Bewerber oder eine Bewerberin schon etwas Ahnung von Autos hat und in diesem Bereich ein grundsätzliches Interesse einbringt. Denn wer tagein, tagaus mit Autos zu tun hat, sollte diesem Bereich offen gegenüberstehen. Darüber hinaus gibt es nichts, was man sich bei ausreichendem Interesse am Beruf nicht auch selbst beibringen könnte. Viele Arbeitgeber werten dieses persönliche Engagement als positives Signal und stellen gerne jemand ein, der sich in eine Sache »voll reinhängt».
Wie viel verdient man als Automobilkaufmann / Automobilkauffrau?
Das Gehalt während der Automobilkaufmann Ausbildung ist weitestgehend durch Tarifverträge geregelt. Nur in wenigen Ausnahmen gelten die Bestimmungen des Tarifvertrags nicht - etwa dann, wenn der Ausbildungsbetrieb nicht tarifgebunden ist. Ansonsten richtet sich die Vergütung unter anderem nach der Branche, in der der Ausbildungsbetrieb tätig ist. Im ersten Lehrjahr können Auszubildende jedoch im Durchschnitt zwischen 700 und 830 Euro brutto im Monat erwarten. Im zweiten Lehrjahr sind es dann bereits zwischen 850 und 880 Euro, während im dritten und letzten Jahr der Ausbildung zwischen 900 und 950 Euro brutto gezahlt werden.
Das Gehalt im Anschluss an die Ausbildung richtet sich ebenfalls ganz deutlich nach der Branche, in der man arbeitet. Der Durchschnittslohn nach der Ausbildung liegt für die Automobilkaufmann Tätigkeiten oder Automobilkauffrau Tätigkeiten bei etwa 2.000 Euro brutto im Monat. Allerdings steigt dieses Gehalt mit der Zeit durch Berufserfahrung automatisch an. Der Durchschnitt liegt später bei etwa 2.700 Euro. Doch wie bereits erwähnt: Das Gehalt unterscheidet sich je nach Branche und Aufgabengebiet teilweise deutlich. In kleineren Betrieben wird meist weniger gezahlt als in großen Autohäusern. In Fachbetrieben mit Schichtdienst und Arbeit am Wochenende gibt es mehr Zuschläge als in einem normalen Autohaus. Dann sind auch Monatslöhne von 3.500 Euro brutto und mehr möglich.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es als Automobilkaufmann / Automobilkauffrau?
Man lernt nie aus - das gilt im Leben allgemein genauso wie bei der beruflichen Tätigkeit. Auch im Bereich des Automobilkaufmanns gibt es nach der Ausbildung mehrere Möglichkeiten, sich zu spezialisieren und sich weiterzubilden. So gibt es einerseits verschiedene sogenannte »Qualifizierungslehrgänge». Diese sollen dazu dienen, Kenntnisse und Fähigkeiten in einem bestimmten Fachgebiet noch weiter zu vertiefen. Diese Lehrgänge gibt es unter anderen in den Bereichen Verkauf, Einkauf, Handel, Marketing oder Verwaltung. Derartige Weiterbildungen sind besonders dann hilfreich, wenn jemand schon genau weiß, in welchem Bereich seine persönlichen Stärken liegen.
Es gibt jedoch auch etwas allgemeiner gehaltene Weiterbildungen, sogenannte »Aufstiegsweiterbildungen». Diese dienen etwa dazu, sich für Führungsaufgaben zu eignen. Hervorzuheben sind hier etwa der Betriebswirt im Kraftfahrzeuggewerbe. In diesem Lehrgang geht es vor allem um die Vertiefung von betriebswirtschaftlichen Kenntnissen. Wem das nicht reicht, der kann auch ein komplettes Hochschulstudium absolvieren. Einer der häufigsten Studiengänge im Bereich der Automobilkaufleute ist hier die Betriebswirtschaftslehre (BWL). Voraussetzung hierfür ist jedoch die Hochschulreife, welche man inzwischen auf verschiedenen Wegen erwerben kann. Mit diesen Grundlagen ist der Weg frei für Aufgaben im höheren Management, als Bereichsleiter oder auch als Geschäftsführer.
Alternativen zu Automobilkaufleuten
Möglicherweise hat sich beim Lesen dieses Beitrags der Wunsch noch weiter verstärkt, eine Tätigkeit als Kaufmann oder Kauffrau im Automobilbereich aufzunehmen. Vielleicht hat sich durch das Berufsbild Automobilkaufmann aber auch genau das Gegenteil eingestellt. Das ist kein Grund, zu verzweifeln. Es gibt einige Alternativen zu diesem Berufszweig, die in gewisser Hinsicht zwar ähnlich sind, aber doch ganz andere Schwerpunkte bieten. Die geeignete Berufswahl hängt dann natürlich stark von den persönlichen Vorlieben und Stärken ab. Wer gerne im Vertrieb oder Verkauf tätig ist, sich diese Tätigkeit aber nicht in Verbindung mit Autos vorstellen kann, für den ist möglicherweise Industriekaufmann/Industriekauffrau oder Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Einzelhandelsmanagement die richtige Wahl. Auch in diesen Berufszweigen geht es darum, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten - sei es, Verkaufsgespräche zu führen oder den Einkauf zu gestalten.
Wer seine Stärken eher in der Disponierung sieht, für den ist vielleicht die Fachkraft für Lagerlogistik eine passende Alternative. Dazu gehört insbesondere die Kontrolle und Organisation des Wareneingangs, die Prüfungen von Rechnungen und Lieferpapieren sowie die richtige Lagerung von sämtlichen Gütern.
Fazit
Was macht man als Automobilkaufmann? Und was macht eine Automobilkauffrau? Dieser Beitrag hat mit Sicherheit Licht ins Dunkel gebracht und das Berufsbild Automobilkaufmann vorgestellt. Berufe im Automobilsektor sind spannend und fordernd zugleich. Zudem gibt es immer wieder interessante Entwicklungen in diesem Bereich, die neue und tatkräftige Mitarbeiter erfordern. Wer bereit ist, hier mit anzupacken und kommunikativ gerne mit anderen Menschen zusammenarbeitet, darüber hinaus gerne andere Menschen berät und ihnen bei Entscheidungen Hilfestellung bietet, findet in diesem Berufszweig mit Sicherheit eine erfüllende Aufgabe.