Die Top-Tipps gegen Nervosität im Vorstellungsgespräch
Vorstellungsgespräche sind eine Herausforderung. Bewerber sollen innerhalb weniger Minuten nicht nur motiviert und sympathisch wirken, sondern auch ihr Können und ihre Erfahrung zum Ausdruck bringen - und das alles in einer absoluten Stresssituation. Herzrasen, eine zitternde Stimme, Schweißausbrüche: Nervosität im Vorstellungsgespräch haben wohl die meisten Menschen schon einmal erlebt. Und bis zu einem gewissen Grad ist diese Aufregung auch normal und konstruktiv - immerhin handelt es sich bei einem Vorstellungsgespräch um eine Wettbewerbssituation, der wir uns nicht alle Tage gegenübersehen. Nervosität kann uns sogar zu Höchstleistungen anspornen. Schwierig wird es, wenn die Aufregung in Unsicherheit, körperliches Unwohlsein oder Nervenflattern umschlägt: Dann nämlich fühlen wir uns gehemmt, was dazu führen kann, dass wir uns nicht von unserer besten Seite präsentieren können. In diesem Fall ist es wichtig, nicht zu verzagen, sondern stattdessen etwas gegen die Nervosität zu tun. Aus diesem Grund haben wir im Folgenden zehn erprobte Top-Tipps zusammengetragen, die garantiert gegen die Aufregung helfen, so dass Sie entspannt zu Ihrem Vorstellungsgespräch gehen können.
Warum werden wir überhaupt nervös?
Erst einmal: Nervosität im Vorstellungsgespräch ist kein Weltuntergang. Wichtig ist, dass wir uns ihr stellen - dass wir Situationen, in denen sie entsteht, also nicht zu vermeiden versuchen. Aufregung gehört nun einmal zum Leben dazu. Sie kann uns sogar zu Höchstleistungen anspornen, solange wir nur positiv bleiben. Grundsätzlich handelt es sich bei Nervosität, auch bekannt als Lampenfieber, um einen Zustand innerer Unruhe, in dem der Körper anfängt, massenhaft Adrenalin auszuschütten. In der Folge beschleunigt sich nicht nur der Herzschlag, auch Energiereserven werden freigesetzt. Der Puls beschleunigt und die Pupillen weiten sich - eine Reaktion des Körpers, bei der es sich im Grunde um einen Schutzmechanismus handelt. Dadurch ist der Mensch dazu in der Lage, sich zu verteidigen, wenn Gefahr lauert. Das Problem: Heutzutage besteht in den meisten Alltagssituationen, so auch in Vorstellungsgesprächen, keine reale Gefährdung mehr. Dann kann der Fluchtinstinkt unseres Körpers hinderlich sein - vor allem dann, wenn aus der Aufregung ein Teufelskreis wird. Einmal schlechte Erfahrungen mit Nervosität im Vorstellungsgespräch gemacht, geht die nächste Bewerbung vielleicht mit negativen Gedanken einher. Durch unsere Angstgefühle wird die Aufregung im nächsten Vorstellungsgespräch möglicherweise sogar noch schlimmer. Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Eine gewisse Nervosität kann uns durchaus dabei helfen, im Vorstellungsgespräch aufmerksamer, wacher und aufnahmefähiger zu sein. Wichtig ist, dass sie nicht überhandnimmt. Hier daher unsere zehn Top-Tipps, mit deren Hilfe Sie das nächste Vorstellungsgespräch garantiert mit einem guten Gefühl bestreiten werden.
1. Gute Vorbereitung
Eine gute Vorbereitung ist das A und O, um ein Vorstellungsgespräch erfolgreich bestreiten zu können. Am besten spielen Sie es im Vorfeld mehrmals durch - so zum Beispiel mit einer Person Ihres Vertrauens, bei der Sie sich darauf verlassen können, dass Sie sich nicht über Ihre Nervosität lustig machen wird. Alternativ können Sie Ihren Auftritt auch alleine vor dem Spiegel proben. Bereiten Sie vor allem Ihre Selbstpräsentation vor, mit der die meisten Vorstellungsgespräche eingeleitet werden. Überlegen Sie auch, welche Fragen man Ihnen anschließend stellen könnte.- so zum Beispiel zu etwaigen Lücken in Ihrem Lebenslauf. Je besser Sie vorbereitet sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Vorstellungsgespräch Sie aus der Bahn werfen wird. Auch Ihre Mimik und Gestik können Sie trainieren - allerdings nur bis zu einem gewissen Grad, um nicht aufgesetzt zu wirken. Ihre Authentizität sollten Sie sich nämlich auf jeden Fall erhalten.
2. Optimismus
Sehen Sie davon ab, sich Schreckensszenarien auszumalen, was in Ihrem Vorstellungsgespräch alles schieflaufen könnte. Sobald Sie merken, dass negative Gedanken in Ihnen aufsteigen, kann es helfen, sich selbst klarzumachen, dass Sie eine Bereicherung für das Unternehmen wären, wenn man sich für Sie entscheiden sollte. Falls nicht, ist das aber auch kein Beinbruch, denn Sie kennen Ihren Wert - und wissen, dass früher oder später ein Personaler diesen Wert erkennen wird. Und noch etwas: Sehen Sie Ihre Nervosität nicht als Ihren Feind, sondern als einen Freund, der Ihnen dabei hilft, über sich selbst hinauszuwachsen. Ergo besteht kein Grund, Ihre Aufregung komplett zu verscheuchen. Diese Erkenntnis kann manchmal wahre Wunder bewirken.
3. Angemessene Kleidung
Auf keinen Fall sollten Sie den Einfluss Ihres Outfits unterschätzen. Wählen Sie daher Kleidungsstücke, in denen Sie sich wohlfühlen, die aber auch objektiv gut zum Unternehmen passen. Dadurch gewinnen Sie an Selbstsicherheit - Nervosität adé. Mehr zum Thema >perfekter Dresscode im Vorstellungsgespräch< finden Sie in unserem separaten Blogartikel.
4. Pünktlichkeit
Eigentlich offensichtlich, aber: Seien Sie pünktlich. Dazu gehört auch, dass Sie die Anreise gut planen, so dass Sie am Tag des Vorstellungsgesprächs möglichst wenig Druck haben. Idealerweise schauen Sie sich die Route im Vorfeld genau an. Am Tag des Vorstellungsgesprächs selbst planen Sie einen großzügigen Puffer ein, falls es auf dem Weg zu Unfällen oder Bahnausfällen kommen sollte. Am besten sind Sie mindestens eine Viertelstunde vor dem Beginn des Vorstellungsgesprächs vor Ort.
5. Aufrechte Haltung
Häufig wird man vor dem eigentlichen Vorstellungsgespräch zum Warten in einen Vorraum gebeten. Machen Sie sich diesen Umstand zunutze: Bleiben Sie ruhig stehen, bis Sie abgeholt oder hereingerufen werden. Der Grund ist, dass die aufrechte Haltung die Atmung deutlich erleichtert. Außerdem können die Muskeln besser bewegt werden, wodurch Ihr Kopf merklich freier wird. Probieren Sie es doch einfach einmal aus, wenn Sie das nächste Mal nervös sind.
6. Muskelübungen
Erstaunlich, aber wahr: Sollte Ihre Nervosität vor dem Vorstellungsgespräch überhandnehmen, kann es helfen, die Muskeln anzuspannen. Eine gute Möglichkeit ist, die Hände zur Faust zu ballen, um das Zittern zu lindern. Eine weitere Option: Wackeln Sie mit den Zehen. Kein Scherz: Denn um bewusst mit den Zehen wackeln zu können, muss das menschliche Gehirn etwas von der nervösen Energie abgeben. Dadurch verlässt Ihr Körper das typische Stressmuster, wodurch Sie wieder lockerer werden. Sogar gegen Blackouts kann das Wackeln der Zehen helfen. Und das Beste: Der Trick kann sogar ganz unauffällig während des Vorstellungsgesprächs unter dem Tisch durchgeführt werden. Sie werden sehen, dass Sie sich auf der Stelle weniger verkrampft fühlen. Überhaupt hilft Bewegung, denn sie wirkt entspannend: Machen Sie direkt vor dem Vorstellungsgespräch zum Beispiel einen kurzen Spaziergang, um den Kopf freizubekommen. Haben Sie Punkt vier (Pünktlichkeit) beachtet, bleibt Ihnen dafür sicherlich ausreichend Zeit. Auch Dehnübungen sind empfehlenswert. Wichtig ist lediglich, dass Sie es nicht übertreiben, so dass Sie nicht vollkommen aus der Puste sind, wenn Sie das Unternehmen erreichen.
7. Richtige Sitzposition
Die meisten Menschen sind sich der Tatsache bewusst, dass ihre Sitzhaltung einen großen Einfluss darauf hat, wie sie von ihrem Gesprächspartner wahrgenommen werden. Allerdings denken viele Bewerber fälschlicherweise, dass eine bewusst lockere Sitzhaltung den besten Eindruck macht. Oft ist aber das Gegenteil der Fall: Denn unter einer zurückgelehnten Haltung leiden sowohl die flache Atmung als auch das angespannte Nervensystem, die mit Nervosität einhergehen. Besser ist es daher, wenn Sie sich etwas vorübergebeugt hinsetzen - und zwar mit beiden Beinen auf dem Boden. Das wirkt sehr viel wacher, dynamischer und aufmerksamer.
8. Selbstberuhigung
Unmittelbar vor dem Vorstellungsgespräch hat sich die Methode der Selbstberuhigung bewährt. Klingt erst einmal schwammig, ist es aber eigentlich gar nicht: Gemeint ist, dass sie zu diesem Zeitpunkt am besten damit aufhören sollten, Ihre Antworten durchzuspielen - und stattdessen auf Entspannung setzen sollten. Versuchen Sie, tief und gleichmäßig zu atmen, während Sie sich selbst gut zureden. Sollte Ihnen im Vorstellungsgespräch ein Glas Wasser oder eine Tasse Kaffee angeboten werden, empfiehlt es sich, dieses Angebot ruhig anzunehmen. Denn das lockert nicht nur die Atmosphäre auf, sondern verschafft Ihnen auch etwas mehr Zeit, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Nach einer Weile legt sich die Nervosität zumeist ein wenig. Außerdem kann es gegen einen trockenen Hals oder ein kleines Blackout helfen, einen Schluck zu trinken. Später empfiehlt es sich, sich vor einer Antwort immer erst einmal einen Atemzug lang Zeit zu lassen. Das wirkt überlegt - und hat den angenehmen Nebeneffekt, dass die Stimme klarer und ruhiger klingt. Wenn Sie dazu neigen, in Atemnot zu kommen, kann es außerdem eine gute Idee sein, kürzere Sätze zu bilden.
9. Entwaffnende Ehrlichkeit
Kein Mensch erwartet von Ihnen, dass Sie vor einem Vorstellungsgespräch gelassen und tiefenentspannt sind. Im Gegenteil: Machen Sie sich klar, dass Sie sogar ausdrücklich ein wenig aufgeregt sein dürfen. Immerhin handelt es sich im besten Fall um einen Termin, der Ihnen am Herzen liegt, weil die angebotene Stelle Sie wirklich interessiert. Wenn Sie sehr nervös sind, empfiehlt sich in vielen Fällen daher die Flucht nach vorne: Sprechen Sie Ihre Aufregung offen an, anstatt sie zu verstecken. Ihr Gesprächspartner wird ohnehin merken, dass Sie nervös sind. Indem Sie zu Ihrer Aufregung stehen, nehmen Sie Ihr gewissermaßen den Schrecken - sie ist dann nämlich nicht mehr der Elefant im Raum, über den niemand spricht. Sie können zum Beispiel sagen: >Ich muss zugeben, ich bin etwas nervös.> Oder Sie lassen Ihren Gesprächspartner wissen, dass Sie gerade einen Frosch im Hals haben. Bei einem Blackout können Sie auch um eine kurze Auszeit bitten. Sie glauben es vielleicht nicht, aber: Nicht nur macht Sie das menschlich, verwundbar und sympathisch - es kann auch dazu beitragen, die Stimmung merklich aufzulockern, was sich wiederum positiv auf Ihren Gemütszustand auswirkt. Machen Sie sich in diesem Zusammenhang vor allem klar, dass Nervosität kein Grund ist, sich zu schämen. Die meisten Personaler erleben sie Tag für Tag - und wissen daher, damit umzugehen.
10. Authentizität
Sie sind perfekt gekleidet, haben Ihre Antworten auf die wichtigsten Fragen parat und sind absolut pünktlich - beste Voraussetzungen für ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch. Eines sollten Sie zum Abschluss noch bedenken: Es hat noch niemandem etwas gebracht, sich zu verstellen. Nehmen Sie sich also trotz aller Vorbereitung vor, natürlich und authentisch zu sein. Das gelingt, indem Sie sich klarmachen, dass Sie die erste große Hürde bereits genommen haben. Sie sind zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden, weil Sie ein vielversprechender Kandidat sind. Konzentrieren Sie sich daher auf Ihre Erfolge, Stärken und Kompetenzen - und führen Sie sich vor Augen, dass Sie als Person vollkommen genügen, wenn Sie einfach Sie selbst sind.
Fazit
Vorstellungsgespräche sind naturgemäß keine einfache Angelegenheit. Es ist daher ganz normal, im Vorfeld ein wenig nervös zu sein. Sollten Sie jedoch das Gefühl haben, dass die Aufregung überhandnimmt, helfen unsere zehn Top-Tipps Ihnen hoffentlich dabei, Ihre Nervosität auf ein erträgliches Maß zu bringen. Sollte Ihr Vorstellungsgespräch dennoch nicht von Erfolg gekrönt sein, trösten Sie sich: Bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit wird es schon besser werden. Schließlich sammeln Sie Mal für Mal mehr Erfahrung, wodurch ein gewisser Gewöhnungseffekt eintritt. Sie fühlen Sich nun bereit, Ihr nächstes Vorstellungsgespräch in Angriff zu nehmen? Perfekt! In unserem Jobportal finden Sie jede Menge offene Stellen Ihrer Branche, unter denen garantiert auch Ihr Traumjob dabei ist. Registrieren Sie sich am besten direkt kostenlos bei unserem Jobassistenten, um zu jeder Zeit neue, passende Stellenangebote per E-Mail zu erhalten!