Zehn Tipps für die perfekte Bewerbung in der Automobilbranche
Die Automobilbranche sucht laufend qualifizierte Nachwuchs- und Führungskräfte für unterschiedlichste Positionen. Mit einem abgeschlossenen Studium oder einer Ausbildung gelten Sie als Nachwuchsfachkraft und werden von vielen Unternehmen gerne eingestellt - schließlich herrscht vielerorts Personalmangel und qualifizierte Kräfte sind Mangelware. Noch besser sieht es für Professionals aus, die bereits über mehrjährige Berufserfahrung verfügen. Doch vor dem Einstieg in Ihren Traumjob steht eine Hürde, an der auch fachlich bestens vorbereitete Bewerberinnen und Bewerber immer wieder scheitern: Ohne professionelles Bewerbungsschreiben sind die Türen zur Automobilbranche weitgehend verschlossen. Wie die perfekte Bewerbung aussieht und wie Sie das vermeintliche Hindernis zum Türöffner machen, verraten wir Ihnen nachfolgend.
Warum ist eine professionelle Bewerbung so wichtig?
Möglicherweise sind Sie bisher davon ausgegangen, dass die formale Bewerbung im technischen Bereich der Automobilbranche sowie in Positionen mit direktem Kundenkontakt eher nachrangig sei: Kommt es hier nicht vielmehr auf technisches Know-how bzw. Redekunst an als auf Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung auf dem Papier an? Ist das absolvierte Studium nicht wichtiger als die Gliederung des Anschreibens? Vielleicht haben Sie recht. Entscheidend ist jedoch, dass die eingereichte Bewerbungsmappe den ersten Eindruck der Bewerberin bzw. des Bewerbers vermittelt. Wer hier nicht punkten kann, hat im nachfolgenden Verfahren kaum mehr Chancen - schließlich ist der Start denkbar schlecht verkaufen. Darüber hinaus sind die schriftliche Ausdrucksfähigkeit sowie die Kompetenz, strukturiert zu schreiben und auch schriftlich verständlich zu kommunizieren, in praktischen, technischen Berufen sowie vor allem Berufen mit direktem Kundenkontakt nicht weniger wichtig als in allen anderen Bereichen, in denen Menschen zusammenarbeiten. Es handelt sich also keineswegs um zu vernachlässigende Kriterien.
Wer mit seiner Bewerbung punkten möchte, sollte sie nicht als lästige Pflichtübung verstehen, sondern als Chance nutzen, sich ins beste Licht zu rücken. Mit dem Anschreiben erhalten Sie einen Raum, sich selbst zu präsentieren - nutzen Sie die Zeilen, um auf mehreren Ebenen für sich zu bewerben. Mit einer gut strukturierten Bewerbung stellen Sie heraus, dass Sie zu strukturiertem Vorgehen, Denken und Schreiben in der Lage sind, während Sie auf der formalen Ebene Sicherheit im schriftsprachlichen Bereich unter Beweis stellen. Darüber hinaus haben Sie mit der Bewerbung die Chance, Ihre formalen und informellen Qualifikationen herauszustellen und zu demonstrieren, dass Sie zu schlüssigen Argumentationen und nachvollziehbaren Begründungen in der Lage sind.
Zehn Tipps für die perfekte Bewerbung
Haben Sie eine geeignete Stelle gefunden, geht es los: Wie fangen Sie die Bewerbung am besten an? Was gehört hinein? Welche Fettnäpfchen sind unbedingt zu vermeiden? Mit unseren zehn Tipps geht nichts mehr schief!
Tipp 1: Das Anschreiben ansprechend gestalten
Das Anschreiben ist einer der wichtigsten Teile einer jeden Bewerbung. Hier erhalten Sie den Raum, relativ frei von sich zu erzählen und zu begründen, warum Sie für den ausgeschriebenen Job geeignet sind. Nutzen Sie den gebotenen Raum, um sich ins beste Licht zu rücken! Los geht es bereits mit der Grußformel: Finden Sie heraus, welche Person für die Bewerbung zuständig ist und sprechen Sie sie persönlich an. Meist findet sich diese Information bereits in der Stellenausschreibung. Werden Sie dort nicht fündig, können Sie auf der Internetseite des Unternehmens recherchieren oder direkt nachfragen. Mit der persönlichen Ansprache heben Sie sich von all jenen ab, die Ihr Anschreiben mit »Sehr geehrte Damen und Herren» beginnen - Sie stechen aus der Masse hervor und beweisen, dass Sie sich Mühe gegeben haben und zu einer erfolgreichen Recherche in der Lage sind.
Im eigentlichen Text sollten Sie darlegen, aus welchem Grund Sie für den ausgeschriebenen Job geeignet sind - und warum Sie ihn haben möchten. Hierbei ist es nicht ratsam, auf eine floskelhafte Sprache zurückzugreifen, da Sie mit dieser in die breite Masse der Bewerbungen eintauchen, wenig über sich selbst aussagen und damit letztlich ein eher unvorteilhaftes Bild vermitteln. Das impliziert, dass Sie für jede Bewerbung ein eigenes Anschreiben aufsetzen müssen, um detailliert auf den jeweiligen Job eingehen zu können.
Achten Sie ferner darauf, stringent zu argumentieren, ohne den Rahmen von einer DIN-A4-Seite zu sprengen. Hier ist Schreib- und Argumentationskompetenz gefragt: Nehmen Sie sich Zeit, um die wesentlichen Punkte, die für Sie sprechen, herauszuarbeiten. Gehen Sie nicht auf Nebensächlichkeiten ein, sondern entwerfen Sie eine eindeutige Argumentation, mit der Sie in wenigen Zeilen Ihre zentralen beruflichen Vorzüge aufzeigen.
Tipp 2: Den Lebenslauf klug konzipieren
Der Lebenslauf stellt viele Bewerberinnen und Bewerber vor große Probleme, da Sie nicht wissen, wie mit Lücken oder irrelevanten Nebenjobs umzugehen ist. Tatsächlich gibt es hierfür keine Patentlösung. Der Schlüssel zum Erfolg liegt vielmehr darin, zu reflektieren, was für die ausgeschriebene Stelle relevant ist - und anschließend eine individuelle, maßgeschneiderte Lösung zu finden.
Sinnvoll ist es, Nebenjobs nur anzugeben, wenn sie thematisch relevant sind. Gleiches gilt für Praktika. Lücken im Lebenslauf sollten im Sinne der Ehrlichkeit offen kommuniziert und - sofern sinnvoll - im Anschreiben begründet werden. Daneben ist es sinnvoll, neben den bisher besetzten Stellen auch die dort erworbenen und benötigten Qualifikationen aufzulisten. Kenntnisse von wichtigen Programmen der Branche gehören also in den Lebenslauf. Zur besseren Einordnung der bisherigen Erfahrungen ist darüber hinaus die Angabe der Dauer des jeweiligen Arbeitsverhältnisses empfehlenswert.
Bedenken Sie immer, dass der Lebenslauf den Personalverantwortlichen auf den ersten Blick vermitteln soll, dass Sie für die Stelle geeignet sind. Lassen Sie also keine Tätigkeiten oder Qualifikationen unter den Tisch fallen, wenn Sie für die ausgeschriebene Stelle relevant sind - auch, wenn es sich nur um Nebentätigkeiten oder kurze Arbeitsverhältnisse handelte. Insgesamt ist es also wichtig, zwischen bedeutsamen und irrelevanten Tätigkeiten und Qualifikationen zu differenzieren. Gelingt Ihnen das, ist die Wahrscheinlichkeit, einen überzeugenden Lebenslauf einzureichen, hoch.
Tipp 3: Zeugnisse, Referenzen und Zertifikate einreichen
Sie haben eine Weiterbildung zum Fitnesstrainer absolviert? Das mag für Sie bedeutungsvoll sein, für Ihre Bewerbung auf eine Stelle als Ingenieur oder Sales Manager ist es jedoch weitgehend irrelevant. Bei den beizulegenden Zeugnissen, Referenzen und Zertifikaten gilt ebenso wie beim Lebenslauf, dass zwischen relevanten und irrelevanten Qualifikationen und Erfahrungen differenziert werden sollte - andernfalls ergibt sich kein einheitliches Bild, was zwar Ihrer Person entsprechen mag, im professionellen Kontext jedoch wenig förderlich ist. Kennenlernen möchten die Personalverantwortlichen den künftigen Ingenieur oder Sales Manager, nicht den Privatmenschen. Reichen Sie also nur die Zeugnisse und Referenzen ein, die für die ausgeschriebene Stelle relevant sind - unabhängig von den erzielten Noten. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass Sie sich zwingend rein auf den Bereich der Branche beschränken müssen. Auch zertifizierte Soft-Skills sind in der heutigen Arbeitswelt ein eindeutiger Pluspunkt. Ein Zertifikat über ein abgeschlossenes Kommunikationstraining einzureichen kann dem Bewerbungserfolg also durchaus zuträglich sein. Gleiches gilt für zertifizierte Sprachkompetenzen.
Tipp 4: Auf die Struktur achten
Personalverantwortliche investieren im Schnitt rund fünf Minuten in das Überfliegen einer Bewerbung. Danach fällt die Entscheidung, ob das Papier im Mülleimer landet oder einer tieferen Begutachtung unterzogen wird. Entsprechend viel Zeit solltest du investieren, um eine Struktur zu schaffen, die auf den ersten Blick zu überzeugen weiß. Findet die personalverantwortliche Person sich nicht in Ihrer Bewerbung zurecht, stehen Ihre Chancen äußerst schlecht. Wollen Sie, dass Ihr Schreiben wirklich gelesen und nicht nach grobem Überfliegen aussortiert wird, ist ein durchdachter Aufbau von zentraler Bedeutung: Bauen Sie Ihren Lebenslauf verständlich auf, benutzen Sie im Anschreiben thematisch zusammenhängende Absätze und sortieren Sie alle beigelegten Unterlagen nach einem verständlichen System. Ein Deckblatt ist der Übersichtlichkeit Ihrer Bewerbung meist zuträglich, da hier neben Informationen zu Ihrer Person und der angestrebten Position auch alle folgenden Teile der Bewerbung aufgelistet werden.
Tipp 5: Auf der passenden Stufe einsteigen
Manche Bewerbungen scheitern, da die Bewerberin bzw. der Bewerber über- oder unterqualifiziert ist. Um Enttäuschungen zu vermeiden und nicht vergebens viel Zeit und Mühe in die perfekte Bewerbung zu investieren, lohnt es sich, verschiedene Stellenangebote hinsichtlich des geforderten Einstiegslevels zu vergleichen. Jobs für Absolventinnen und Absolventen, für Professionals mit einigen Jahren Berufserfahrung sowie für Führungskräfte mit langjähriger Erfahrung finden Sie, sortiert nach Berufsfeld, etwa hier.
Tipp 6: Videobewerbungen nutzen
Auch aufgrund der Pandemie wurden Videobewerbungen in den letzten Monaten in vielen Branchen, ein immer wichtigeres Element des Bewerbungsprozesses. Neben Bewerbungsgesprächen in Videokonferenzen sind auch Bewerbungsvideos, in denen Bewerberinnen und Bewerber wenige Minuten lang erzählen, wer sie sind, warum sie für den Job geeignet sind und wieso sie sich auf die Stelle bewerben, populär geworden. Bietet das Unternehmen, bei dem Sie sich bewerben möchten, Ihnen die Möglichkeit einer solchen Videobewerbung, haben Sie damit auch die Möglichkeit, Ihre Digitalkompetenz zu beweisen.
Tipp 7: Rechtschreibung, Grammatik und Interpunktion prüfen lassen
In den allermeisten Fällen werden Sie weiterhin auch schriftliche Dokumente einreichen müssen. Finden sich hier formale Fehler, wird die Bewerbung meist sofort aussortiert - schließlich sprechen diese Fehler nicht nur gegen Ihre sprachlichen Kompetenzen, sondern auch gegen sorgfältiges Arbeiten. Senden Sie Ihre Bewerbung also nicht sofort ab, sondern überprüfen Sie sie zuvor noch einmal. Hierzu können Sie auch digitale Hilfsmittel oder eine Fachperson zur Hilfe ziehen.
Tipp 8: Stimmen Sie die Bewerbung auf die ausgeschriebene Stelle ab
Ob Sie sich bei einem Start-up oder einem seit Jahrzehnten etablierten Familienunternehmen bewerben, ist für die Bewerbung äußerst relevant. Mit der Gestaltung Ihres Anschreibens und Ihrer Bewerbungsmappe können Sie beweisen, dass Sie die Werte und die Kultur des betreffenden Unternehmens kennen. Während eine optisch wie strukturell minimalistische Bewerbung bei einem Start-up honoriert werden wird, wandert sie beim traditionellen Familienunternehmen wohl ungelesen in den Mülleimer. Informieren Sie sich also gut über das Unternehmen, bei dem Sie sich bewerben möchten, und stimmen Sie Ihre Bewerbung auf seine Vorstellungen, Werte und Wünsche ab.
Tipp 9: Den Balanceakt zwischen Selbstvertrauen und Arroganz bewältigen
In Bewerbungen wird von Bewerberinnen und Bewerbern gefordert, Ihre persönlichen Vorzüge herauszustellen. Viele stellt das vor das Problem, nicht arrogant zu wirken. Tatsächlich ist hier ein Balanceakt nötig, der nur schwer zu bewältigen ist: Wer nicht überzeugt von seinen eigenen Fähigkeiten wirkt, hat keine Chance und wer zu überzeugt auftritt, wird ebenso kaum die begehrte Stelle erhalten. Hier lohnt es sich, alle Formulierungen genau zu überdenken. »Ich beherrsche X perfekt» wirkt arrogant, »Ich habe Erfahrung mit X» wirkt möglicherweise unsicher - »Ich habe Erfahrungen mit X gesammelt und beherrsche den Umgang sicher» hingegen schafft die Balance zwischen den beiden Extremen. Lassen Sie Ihr Bewerbungsschreiben idealerweise von Freundinnen, Freunden oder Bekannten lesen und bitten Sie diese um eine ehrliche Einschätzung.
Tipp 10: Fragen und Einwände antizipieren
Sie haben gerade erst Ihr Studium abgeschlossen und nur im Pflichtpraktikum Erfahrung sammeln können? Sie waren zwischen Bachelor und Master zwei Jahre lang auf Weltreise und starten nun mit 34 in den ersten Job? Sie haben es bisher nie länger als sechs Monate in einem Unternehmen ausgehalten? Ignorieren Sie derartige Punkte nicht, sondern gehen Sie offensiv mit Ihnen um! Haben Sie eine gute Begründung parat, sollten Sie sie im Anschreiben unterbringen. Besonders im Elektronikbereich, in dem es nicht allzu viele qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber gibt, sind eine Lücke im Lebenslauf oder eine deutlich verlängerte Studienzeit keine K.O.-Kriterien.
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